Manzano

• Historie der Stadt Manzano

  Manzano geht auf eine alte römische Siedlung zurück und hat seinen Namen wahrscheinlich von dem Siedler „Amantius”. Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte wurde es mehrmals zerstört, im 10. Jahrhundert wurde es z. B. von der Augustiner-Abtei „Rosazzo” wieder neugegründet. Ab 1090 war es eine zeitlang Lehen einer deutschen Familie, die auch den Namen Manzano führte. Das von ihr erbaute Schloß wurde jedoch 1431 durch die Republik Venedig zerstört. Manzano hat viele Herrschaftsverhältnisse überstanden und kam erst 1866 fest zu Italien. 

  Die vorgenannte und nahe Manzano gelegene Abtei „Rosazzo” besteht heute noch und wird gerne zur Unterbringung von Gästen genutzt. Auch viele Wolfratshauser Besucher haben dies schon wahrgenommen und die romantische Abtei von innen kennengelernt.

  Manzano, am Ufer des Flusses Natisone gelegen, ist eingebettet in das sanfte Hügelland einer fruchtbaren Kulturlandschaft, der „Colli Orientali Friuli”, wo schon seit der Römerzeit Weinbau betrieben wird und dessen Weine auf der ganzen Welt geschätzt werden. Darunter befinden sich so bekannte Sorten wie Tokaier, Riesling, Chardonnay, Pinot Bianco, Sauvignon, Merlot, Refosco, Cabernet Sauvignon und Pinot Nero. Eine Weißwein-Spezialität ist der Picolit, ein harmonisch-lieblicher Dessertwein. Besonders ausgewählte Rotweine reifen in echten Eichenholz-Fässern (Barrique) aus.

  Nicht weit ist es zu vielen bekannten und sehenswerten Orten: 12 km nach der Langobarden-Stadt Cividale del Friuli, 12 km bis zur monumentalen Festungsstadt Palmanova, 14 km zur Einkaufsstadt Udine, der Stadt des Malers Tiepolos, 20 km nach Gorizia mit seinem imposanten mittelalterlichem Schloss, 32 km bis zum romanischen Aquileia mit seiner weltbekannten Basilika, 35 km zur malerischen Villa Manin in Passariano, 40 km an den Mittelmeer-Badestrand der Halbinsel Grado, 55 km nach Triest mit dem romantischen Lustschloss Miramare und der einmaligen Tropfsteinhöhle Grotta Gigante und schließlich 60 km zum Badeort Lignano mit seinem weitläufigen Mittelmeer-Badestrand.

  Verbindung Manzano-Wolfratshausen

  Die Verbindung Manzano-Wolfratshausen geht auf das große Erdbeben in Friaul im Jahre 1976 zurück. Damals initiierte die Rotkreuz-Bereitschaft-Wolfratshausen eine eigenständige Hilfsaktion. Maßgeblich daran beteiligt war auch die verstorbene Frau Anna Grimmeiß (Mutter des Autors). Diese Hilfsaktion wurde auf italienischer Seite durch die Stadt Manzano (die nicht im Zentrum des Erdbebens lag) entgegengenommen und betreut.

  Die Verbindung wird seit 1976 unterbrechungslos durch regelmäßige gegenseitige Besuche aufrecht erhalten. Während der Amtszeit von Bürgermeister Brockard (1978-90) nahmen daran in der Regel auch die Bürgermeister beider Städte – Lizzi und Brockard – teil. Im Jahr 1983 wurde von beiden durch Austausch von Urkunden und einem großen Festakt, die Verbindung besiegelt.

Gegenseitige Besuche

• 40 Jahre Verbindung Wolfratshausen-Manzano

  (offizieller Freundschaftsvertrag seit 2011)
  Die Verbindung zwischen Wolfratshausen und Manzano gibt es bereits seit 40 Jahren. Im Rahmen des traditionellen Stuhlfestes „Festa della Sedia” wurde dieses Jubiläum am 23. und 24. Juli 2016 im Friaul würdig gefeiert.

  Mit "Benvenuti agli amici di Wolfratshausen" einem herzlichen Willkommen unseren Freunden aus Wolfratshausen wurden die Gäste aus der Loisachstadt begrüßt. Das Stuhlfest wird traditionell auf der Piazza Chiodi gefeiert, dem zentralen Platz in Manzano. Die Gäste präsentierten sich dort mit einem – natürlich bayerisch-wolfratshauserisch geschmückten – Stand. Auch der Stand der Musikkapelle „Corpo Bandistico Nereo Pastorutti” direkt gegenüber war zünftig bayerisch dekoriert – ein originelles Zeichen der engen Freundschaft.

  Die Wolfratshauser Delegation wurde von Bürgermeister Klaus Heilinglechner sowie der Vorsitzenden des Freundschaftsvereins und Organisatorin Roswitha Beyer angeführt. Beim Empfang im Rathaus durch Manzanos Bürgermeister Mauro Iacumin erinnerte man sich an die Anfänge und den Verlauf der Freundschaft. Und wie sich das für einen runden Geburtstag gehört, gab es auch Geschenke. Bürgermeister Heilinglechner erhielt ein Landschafts-Aquarell vom Ufer des Natisone, einem Fluss am Rande von Manzano. Der Künstler Renato Paoluzzi hatte auch schon in Wolfratshausen ausgestellt. Im Gegenzug überreichte Heilinglechner dem Gastgeber eine Tischuhr mit Wolfratshauser Wappen und eine Kostprobe des Flößerbrandes. Vom Manzanoverein gab es ein kleines Floß, dazu ein 30 Liter Fass für die Musikkapelle. Gegen Abend besuchte die Delegation die Stadt Cividale del Friuli, wie Manzano am Fluss Natisone gelegen und später die Abteil Abbazia di Rosazzo.

  Am Sonntag gab es einen feierlichen Empfang im Rathaus von Venzone, dem Epizentrum des Erdbebens von 1976. Aus diesem Naturereignis ging einst die Verbindung zwischen Manzano und Wolfratshausen hervor. Damals initiierte die Rotkreuzbereitschaft Wolfratshausen eine Hilfsaktion. Diese wurde auf italienischer Seite durch die Stadt Manzano, die nicht im Epizentrum des Erdbebens lag, betreut.

  Der Bürgermeister von Venzone bedankte sich für die damals gezeigt Solidarität. Auch der damalige Bürgermeister erinnerte dankbar an die Wolfratshauser Hilfe. Neben der materiellen Hilfe sei es wichtig gewesen, dass man nicht alleine war.

  Bei einer Fotoausstellung war auch der derzeitige Bürgermeister Di Bernardo als Schulbub vor einer Baracke zu sehen, die damals als Behelfsschule fungierte. Venzone ist ein gutes Beispiel dafür, dass guter Rat und internationale Hilfe sinnvoll angenommen wurde und die Stadt dadurch zu einem Vorzeigeobjekt eines gelungenen Wiederaufbaus geworden ist.

  Die Delegation wurde wie immer köstlich bewirtet, wie immer ging es bis spät in die Nacht und wie immer fuhren alle, glücklich über die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der italienischen Freunde, wieder nach Hause.

  Roswitha Beyer

• Salute a Manzano!

  Seit 40 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Wolfratshausen und dem italienischen Ort Manzano, vor fünf Jahren gründete sich der Verein zur Förderung dieser Verbindung: Grund genug für Bürgermeister Mauro Iacumin (l.), seinen Amtskollegen Klaus Heilinglechner (r.) gemeinsam mit einer Delegation von Stadträten und Verwaltungsmitgliedern am Samstagvormittag im Rathaus zu besuchen. „Sie sind hier immer willkommen”, betonte der Wolfratshauser Ratshauschef. 

  Immerhin sieben Wolfratshauser Stadträte sowie Mitglieder des Städtefreundschaftsvereins und der Wolfratshauser BRK-Bereitschaft folgten der Einladung. Denn die ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes halfen nach dem schweren Erdbeben vor 40 Jahren in der Provinz Friaul bei der Versorgung von Verletzten. „Aus diesem traurigen Anlass ist dann eine sehr schöne Freundschaft entstanden”, erklärte Iacumin. Als Gastgeschenk überreichte er Klaus Heilinglechner eine Holzkiste mit edlem Wein aus dem Friaul. ph